Frühstück gab es meiner Pension nicht, aber man konnte sich Tee oder Kaffee machen, und wenn man wollte auch Müsli. Um halb neun ging es wieder auf die Wanderschaft. Unterwegs war der Bär los. So viele Wanderer hatte ich bislang nicht gesehen. Das lag zum Teil an einer großen italienischen Reisegruppe, die alle paar Kilometer vom Mannschaftsbus gepampert wurde. Aber zum größten Teil ist die Ursache wohl darin zu sehen, dass in Redondela die beiden portugiesischen Jakobswege zusammentreffen und auf einer Strecke weiter geführt werden.

In Arcade wurde die erste Pause mit einem Café americano eingelegt. Und endlich konnte ich dort meinen Tempotaschentüchervorrat aufstocken – der blöde Schnupfen ist auch nach vierzehn Tagen noch nicht weg. Leider gab es auch dort nur Großpakete, aber irgendwie werde ich die 10 Packungen schon unterbringen.

Der Weg führte heute größtenteils durchs Landesinnere. Nur 2, 3 mal war die Ria der Vigo, eine große fjordähnliche Bucht zu sehen. Die Strecke war sehr schön, weil sie durch Wiesen und Wälder ging. Unterwegs gab es viele Stempelstellen, tlw. mit Souvenirs, mit Erfrischungen und mit Musik. Mal sehen, ob ich das Video von dem Dudelsackspieler hier einbauen kann.

Und irgendwann passiert das, was auf solchen Wanderungen immer passiert. Irgendein Zipperlein meldet sich und findet, dass jetzt genug ist. Ich wurde fußlahm auf den letzten 6 Kilometer und quälte mich über den eigentlich schönen Weg an einem kleinen Bach. Ich weiß nicht, ob es an den 350 Höhenmetern lag, ich war mehr als froh, als ich das Hotel in Pontevedra erreicht hatte.

Gegen Abend habe ich mich dann noch zu einem kleinen Stadtbummel aufgerafft. Nettes Städtchen mit einer größtenteils autofreien Innenstadt. Morgen habe ich eigentlich einen Ruhetag, aber vielleicht laufe ich doch schon mal 10 km, die ich dann übermorgen mit dem Bus zurücklegen kann. Mal sehen, was meine Füße sagen….

Anette Reinders

4 Kommentare

  1. Liebe Anette, ich hoffe, Du hältst durch 🍀. Ich freue mich sehr über Deine Etappenberichte und bin sehr beeindruckt! Liebe Gruesse, Susanne

  2. Die wissen schon, warum sie „Keep Going“ an die Mauern schreiben, haha. Halt durch, liebe Anette, Du schaffst das! Gute Besserung weiterhin für Nase und Füße. Bin nach wie vor beeindruckt von Deinen Berichten und den schönen Fotos. Weiter so :-).

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