Es ist Sonntag, und deshalb gibt es erst Frühstück ab 8:00 Uhr im 5. Stock mit einer tollen Aussicht auf Vigo. Ich bin der einzige Gast, und auch für die Servicekraft ist es wohl etwas früh: die Eier gibt es erst, als ich mein Frühstück beendet habe.

Bevor ich zur heutigen Tour komme, noch ein Nachklapp zu gestern. Abends wollte ich eigentlich bei einem Bretonen essen, der in der Nähe meines Hotels lag. Aber das Restaurant war geschlossen, so musste ich mir etwas anderes suchen und landete in einer tollen Tapas Bar. Schien ein Frauentreffpunkt zu sein, denn ca. 80 Prozent der Besucherinnen waren Frauen. Ich bestellte einen Wein und einen Salat. Die Tapas zu dem Wein waren so reichlich, dass ich eigentlich keinen Salat mehr gebraucht hätte.

Um kurz vor 9:00 Uhr starte ich Etappe 9. Zunächst auch wieder auf der Straße stadtauswärts. Mit mir zusammen sind viele andere Pilger unterwegs. Nach knapp 4 km haben wir Vigo verlassen, und es geht immer oberhalb der Küste nordostwärts. Oft hat man einen tollen Blick aufs Meer, auf Vigo und auf eine Autobahnbrücke.

Nachdem ich die Stadt verlassen habe, ist der Weg wesentlich angenehmer als gestern. Es geht durch ländliche Bereiche, und nach der Anfangssteigung in Vigo ist man fast auf einer Höhe. Zudem läuft man nicht immer nur auf Asphalt sondern auch auf schönen Waldwegen. Etwas nervig sind allerdings, die vielen Mountainbiker, die den Sonntag für eine Tour nutzen. Nach knapp 9 km komme ich an einer Tapasbar vorbei, wo ich eine Pause mache.

Habt Ihr das letzte Bild mit dem Wegweiser gesehen? Es sind keine 100 km mehr bis nach Santiago! Meine Füße sind zwar schon etwas lahm, aber das sollte zu schaffen sein. Für heute ist es auch nicht mehr weit nach Redondela, wo ich nach knapp 16 km bereits mittags ankomme. Mein erster Eindruck: ein nettes Städtchen, aber erstmal geht es in die Pension, wo mein 9 qm Zimmer einen passablen Eindruck macht.

Am Nachmittag gibt es dann noch einen kleinen Rundgang durch Redondela, wo gerade ein Puppenspielerfest ist. Wirklich ein schönes Städtchen mit kleinen Gassen, vielen Bars und noch mehr Ambiente. Hier gab es auch Begegnungen: mit einem Italiener, den ich ganz zu Anfang getroffen hatte und mit vier Chinesinnen mit Regenschirm ☂️!

Anette Reinders

3 Kommentare

  1. Liebe Anette, auf geht’s auf die letzten 100 KM. Ich finde es weiterhin total klasse, dass wir dich virtuell begleiten dürfen….gleichzeitig hast du ein sehr schönes Reisebuch…weiterhin einen „guten Weg“….

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